VPB: Wasserfest und abgedichtet: Keller richtig planen

Wenn es um den Keller von Neubauprojekten geht, ist in den Leistungsbeschreibungen der Baufirmen oft von WU-Beton, seltener von Weißer Wanne, WU-Keller oder WU-Bauwerk die Rede.

Mit all diesen Begriffen verbinden viele Bauherren die berechtigte Erwartung, dass die so ausgeführten Untergeschosse  ausreichend dicht sind. Übersehen wird dabei, dass der Begriff „WU-Beton“ keine Dichtigkeitsanforderung an das gesamte Bauwerk beschreibt. Aber auch die anderen Begriffe erfordern weitere Spezifikationen, um die vom Bauherren gewünschte Qualität zu definieren. Dafür müssen solche Faktoren wie die Bodenbeschaffenheit, ein eventuell erhöhtes Hochwasserrisiko und die gewünschte spätere Nutzung berücksichtigt werden. Darauf weist der Verband Privater Bauherren e.V. (VPB) hin.

WU-Beton steht zunächst für „wasserundurchlässiger Beton“, also eine Betonsorte, die dank bestimmter Zuschlagstoffe möglichst wenig Wasser ein- und im ungerissenen Zustand kein flüssiges Wasser durchdringen lässt. Ob jedoch eine weiße Wanne bzw. ein WU-Bauwerk funktioniert, ist nicht allein von dieser Betonqualität abhängig. Um Wasserdampfdiffusion oder Tröpfchentransport dauerhaft zu unterbinden, sind die jeweiligen, von Fall zu Fall unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Diese werden in einem sogenannten WU-Konzept dokumentiert, das für die Planung und Ausführung des Kellers maßgeblich ist. Bauherren oder Käufer sind deshalb gut beraten, für die sachgerechte Ausführung ihres Kellers auf diesem WU-Konzept zu bestehen.

Wer seinen Keller als WU-Bauwerk errichten lässt, sollte sowohl bei der Planung als auch der späteren Möblierung darauf achten, dass etwaige, nach der Erstellung auftretende, wasserführende Risse im Beton entdeckt und geschlossen werden können. Das gilt es zu bedenken, wenn beispielsweise Betonböden mit einer Estrichschicht versehen werden oder eine Heizungsanlage so platziert wird, dass die gegebenenfalls nötigen Reparaturen an Rissen im Beton sich gar nicht oder nur mit hohem Aufwand durchführen lassen.

Sind Kellerräume nur für untergeordnete Nutzungen vorgesehen, beispielsweise für die Lagerung nicht feuchtigkeitsempfindlicher Güter oder als Abstellfläche, können bei der Ausführung geringere Anforderungen an das WU-Bauwerk gestellt werden. Ist für das Untergeschoss jedoch eine Nutzung als Home Office oder als Aufenthaltsbereich mit entsprechender Raumqualität vorgesehen, muss das WU-Bauwerk mit besonderer Sorgfalt geplant und ausgeführt werden. Gerade in den von Hochwasser häufig betroffenen Regionen sind WU-Bauwerke kritisch zu sehen, die ohne zusätzliche Maßnahmen wie beispielsweise eine Außenabdichtung mit Bitumen – die sogenannte Schwarzabdichtung – errichtet werden.

Der VPB rät: Bauherren, die ihren Keller als WU-Bauwerk errichten lassen wollen, sollten sich vorab an einen  Bausachverständigen wenden. Denn welche Maßnahmen erforderlich sind, damit dieser Teil des Hauses garantiert trocken bleibt, lässt sich nur nach einer fachkundigen Einschätzung der jeweiligen Gegebenheiten und entsprechend der gewünschten Nutzungen feststellen. Diese Faktoren gehen zudem in das zu erstellende WU-Konzept ein.

Abgesehen davon, kann ein unabhängiger Sachverständiger auch beurteilen, ob tatsächlich in jedem Fall ein – kostspieligerer – WU-Keller errichtet werden muss oder eine Ausführung in normaler Betonqualität mit einer Schwarzabdichtung ausreicht.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.